Samstag, 6. Juli 2013

Im Westen

Wir sind in San Francisco! Nach sechs Monaten in Asien müssen wir uns erst wieder daran gewöhnen, dass wir alle Leute verstehen können und dass man manche Leute sogar schon von sehr Weitem sehr gut verstehen kann. Daran, dass ein kleiner Kaffee ziemlich gross sein kann. Und dass hier im fernen Westen Manches wilder ist als im fernen Osten.

Aber die Sonne scheint und es ist ziemlich bunt hier. Wir sehen einen Regenbogen nach dem anderen - besonders viele gleich am zweiten Tag, denn ganz San Francisco feiert  „Pride Parade“. Sehr ausgiebig und sehr auffällig. Im Dolores Park, einem hügeligen Park inmitten der Stadt, erinnert an diesem Tag alles an den „Sommer of Love“: Seifenblasen fliegen durch die Luft. Blumen sind in den Haaren. Eine Band improvisiert Musik. Und alle sind seeehr relaxed.





Auf und ab spazieren wir durch die Stadt. Machen Picknick mit gesundem Bio-Salat in grünen Parks. Essen abends leckere, sehr ungesunde Burger in einem Diner. Verlieben uns in die vielen französischen und italienischen Cafés rund um den sympathischen Washington Park. 






Entdecken Smilies am Boden, Waschbären in versteckten Ecken und viele tolle bemalte Mauern. Stöbern in fantastischen Bücherläden. Spazieren am windigen Pier entlang und fragen uns, wo die besagte Hitzewelle geblieben ist. 





Wir planen aber auch die Weiterreise durch die USA mit einem kleinen, bunten Campervan – unser Zuhause für die kommenden sechs Wochen. Viele tolle Tipps erhalten wir von Jul und Mary, die wir in Indonesien beim Spazieren auf einem kleinen Weg am Meer kennengelernt haben. Aus einem „Hallo“ in Indonesien wurde eine Einladung in ihr wunderbares Haus mitten in San Francisco. Und so sitzen wir bei ihnen bei Tee und Keksen, haben vor uns auf dem Küchentisch eine grosse Karte über den Westen der USA ausgebreitet und erfahren zudem viel über ihr spannendes Leben abseits des Mainstream mit vielen Reisen, Musik, Kinorollen und selbstgebauten Motorrädern.

Wir freuen uns auf unseren Roadtrip - es kann losgehen...

Mittwoch, 26. Juni 2013

Surfing Kyoto


Go to Kyoto? Ja, genau – das machen wir... allerdings reiten wir nicht auf einem Panda dort hin, sondern fahren mit einem Affenzahn im Shinkansen (= sehr schneller Zug (Ingo ergänzt: wirklich sehr seeehr schneller Zug)) nach Kyoto.

Unser erster Eindruck? Es ist nass hier! Bei unserer Ankunft regnet es nämlich in Strömen. Aber das passt ganz gut zu unseren Kyoto-Tagen. Denn wir surfen hier!

Genauer gesagt machen wir Couchsurfing! Wir wohnen eine Woche lang in einer japanischen Studenten-WG. Unsere Gastgeber sind Yusuke und Yasuke und ausser ihnen wohnen noch drei weitere Jungs im gemütlichen Reihenhaus mitten in Kyoto. Schnell fühlen wir uns wie zu Hause. Und zurückversetzt in unsere Studentenzeit. Die Abende sind lang. Und die Morgen kurz, weil die Abende zu lang waren.

Yusuke und Yasuke sind fantastische Gastgeber! Sie zeigen uns an einem Abend ein Sushi-Restaurant mit einem wirklich endlos langen Sushiband. An anderen Abenden kochen wir alle zusammen in der WG – mal typisch japanisch (Takoyaki), mal typisch schweizerisch (Käsefondue). Immer mit dabei ist Megu, Reisende und ebenfalls Couchsurferin aus Buenos Aires. Und immer gibt es bunte Cocktails, denn Yusuke hat mal als Barkeeper gearbeitet.




Tagsüber erkunden wir die Stadt mit ihren wunderschönen Tempeln und Schreinen...





Mit Megu beim Goldenen Tempel
... schönen Gassen und Wegen ...





... und zauberhaften Gärten und Wäldern. 

Regentropfen

Manchmal ist ein Garten nur Steine

Im Bambuswald


Wir machen einen Ausflug nach Nara. Auch hier gibt es tolle Tempel, einen Riesen-Buddha und vor allem: Rehe, die den Tempeln und Buddha schwer Konkurrenz machen.


Big Buddha

Reh-Jagd

Best friends

Verletztes Reh

Samstag, 22. Juni 2013

Bitte nicht stören

Es ist ja nicht so, dass wir unbedingt Wellness-Urlaub nötig hätten. Aber schön ist es halt trotzdem.

Daher haben wir ein Ryokan Hotel gebucht mit einem traditionellen japanischen Onsen-Bad und fühlen uns wie in einem alten Samurai-Film.

Sayounara und bis bald.




Dienstag, 18. Juni 2013

Tokyo Love

Wir sind in Tokyo und ganz ehrlich: diese Stadt haut uns um! Wir dachten, uns erwartet eine weitere asiatische Grossstadt. Einfach etwas teurer und etwas schriller als Bangkok & Co. Und jetzt das: wir schweben im Himmel... Tokyo Love! 





Nina kommt aus dem „Ah“ und „Oh“ rufen gar nicht mehr raus – so viele kleine Läden mit herzigen kleinen Dingen gibt es hier... süsse Cafés an jeder Ecke... monatliche Hefte über Kaninchen...





Quartiere, in denen es laut ist und nur Mangas verkauft werden –sogar die Bedienungen in den Cafés sind als Mangas gekleidet... 





Quartiere, in denen es wunderbar ruhig ist und in denen hölzerne Tempel stehen... 





WIRKLICH crazy Leute... 






Restaurants, in denen jedes Mahl ein Miniatur-Kunstwerk ist... 




Züge, in denen sich die Schaffner vor uns tief verbeugen... Läden, in denen kleine automatische Bären endlose Runden auf dem Skateboard drehen... 


Muss man sich in eine solche Stadt nicht sofort verlieben? Wir finden: YES! Obwohl: mit Englisch kommen wir in Tokyo nicht wirklich weit. Und so ist jedes Abendessen, Einchecken ins Hotel, Fragen nach der richtigen Zugverbindung ein kleines Abenteuer. Wir sind wortwörtlich sehr oft „lost in translation“ – und so bestellen wir im Restaurant einfach das, was bei den anderen Leuten auf dem Tisch steht, steigen in irgendeinen Zug... und: am Ende kommt es immer gut!



Jetzt fragen wir uns: wie geht es wohl weiter in Japan? Wird uns Kyoto auch so packen wie Tokyo? Sollen wir gar die Reise abbrechen und für immer hier bleiben? Oder einen riesen Koffer kaufen und die vielen kleinen herzigen Läden leer kaufen? Fragen über Fragen...