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Mittwoch, 13. März 2013

Sagaing, Inwa und Amarapura


Zusammen mit einer Amerikanerin, die wir auf dem Flug nach Mandalay kennengelernt haben, erkunden wir einen Tag lang die Umgebung von Mandalay.

Zuerst geht es nach Sagaing. Hier am Ufer des Ayeyawady ist es schön hügelig. Wir steigen viele Treppen hinauf zu Pagoden. Und werden mit einem tollen Blick über noch viiiel mehr Pagoden und Tempel belohnt!

Weiter geht es nach Inwa. Eine kurze  Fährfahrt bringt uns in die verschlafene Stadt, die vor langer Zeit einmal Hauptstadt des birmanischen Königreiches war. Da wir heute einen faulen Tag haben, laufen wir nicht – sondern fahren in einer Pferdekutsche. Es holpert und ruckelt, ist aber sehr gemütlich! Ziemlich oft rufen wir „Stop!“, denn immer wieder tauchen am Wegesrand herrliche, uralte Pagoden auf, die wir -ohne einen anderen Menschen anzutreffen- erkunden. Wir fühlen uns dabei ein bisschen wie Indiana Jones und hoffen, dass uns keine Schlange „Hallo!“ sagen will.

Am Nachmitttag geht es dann nach Amarapura, die „Stadt der Unsterblichkeit“. Hier gibt es eine seeehr lange Holzbrücke, die U Bein-Brücke. Wir beobachten die Brücken-Spaziergänger: Mönche in roten Roben, viele burmesische und auch ein paar nicht-burmesische Touristen, fürs Wochenende schick gemachte Teenager, Vögelverkäufer. Auch wir überqueren die Brücke und haben bei frischer Kokosnuss beste Aussicht auf die in Booten stehenden Fischer und einen wunderschönen Sonnenuntergang. 


Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Moenche auf der U Bein-Bruecke

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Ueber den Daechern von Sagain

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Boot nach Inwa

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Unser Wagen

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Auf Entdeckungstour in Inwa

Indiana und Jones

Aung San Suu Kyi ueberall

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Spielplatz Klostermauer

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
In Inwa

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Kleiner Snack am Wegesrand

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Feierabend in Amarapura

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Fischer im Abendlicht

Montag, 11. März 2013

Mittendrin in Mandalay


Mandalay – welch schöner, romantisch klingender Name. Und erst unser Hotel: Venus! Aber darauf fallen wir nicht herein: haben wir doch im Reisebuch gelesen, dass die Stadt heiss, staubig und voller Mopeds sein soll.


Heiss ist es, staubig auch und Mopeds gibt es viele – und trotzdem gefällt uns die Stadt!


Nach dem Frühstück in einem typisch burmesischen Tea Shop –es gibt Toast mit süsser Kondensmilch für Ingo und sehr salzige Pancakes mit Linsen für Nina- leihen wir uns zwei Fahrräder aus. Wir wollen die bekannten Pagoden und Sehenswürdigkeiten von Mandalay anschauen. Auf holprigen, ungepflasterten Strassen biegen wir mal rechts, mal links ab und stellen fest, dass wir unseren Plan mit den Sehenswürdigkeiten ändern müssen. Zu spannend sind die Überraschungen, die hinter der nächsten Strassenecke warten, zu interessant der Alltag der Menschen um uns herum.


Wir kommen an einer Strasse vorbei, an der sich eine vollbehangene Wäscheleine neben die andere reiht. Grosse Stangen ragen in die Strasse und auch an diesen hängen frisch duftende Leintücher. Wir stellen unsere Räder ab und laufen durch den Wäschewald – bis wir zu einem riesig grossen überdachten Becken gelangen. Männer und Frauenwaschen hier  Berge von Wäsche! Wie in alten Zeiten wird die Wäsche in Bottichen gestampft, dann von Hand geschrubbt und ausgewrungen.
 

Wieder auf den Fahrrädern kommen wir nicht weit: ein Mann winkt uns zu, lacht und kurz darauf sitzen wir bei ihm auf der Veranda. Sein Bruder, ein Mönch, ist mit ein paar Mönchskollegen zu Besuch. Wir unterhalten uns über Meditation, unsere Reisepläne  und sind einmal mehr sehr dankbar über eine wundervolle, unerwartete Begegnung!


Schliesslich machen wir noch Halt an einem bunten Wochenmarkt, an dem Gemüse, Früchte, Reis, Kleider und vieles mehr verkauft wird. Unsere Fahrräder hatten wir in der prallen Sonne abgestellt – und als wir weiterfahren wollen finden wir sie unter einem schattigen Sonnenschirm vor.


Wieder unterwegs schauen wir Frauen bei einem Glücksspiel mit Muscheln zu, kehren ein paar Mal ein in Restaurants am Strassenrand, entdecken ein wunderschönes altes Teak-Kloster und beobachten junge Mönche beim Fussballtraining. Den Tag lassen wir ausklingen bei einem Drink am Fluss Ayeyarwady. Gemeinsam mit einigen Hafenarbeitern, die jetzt ebenfalls Feierabend haben.
Glücklich, die Romantik der Stadt versteckt in den Seitengassen gefunden zu haben, schlafen wir an diesem Abend sehr gut und tief.

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Wo ist Nina? ;-)
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Mandalay Hill
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Palast bei Sonnenuntergang
Nina unterwegs
Ingo in der Wäschestrasse
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Wäsche wird von Hand gewaschen
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Glücksspiel
Auf dem Markt
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Näherin im Markt
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
So wird Blattgold gemacht
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Obama welcomeüberall
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Schönes Teak-Kloster
Buddhist cat
Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography

Montag, 4. Februar 2013

Danke, Burma!

Nach vier wunderbaren Wochen in Kyauktan sind wir jetzt wieder in Bangkok. Und sind dankbar für die unvergesslich schöne Zeit in Burma!

Die Bilder zu den vorhergehenden Posts aus Burma sind nun upgedated. Viel Spass beim Anschauen! 

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack ;-)

Ingo und die Jungs

Nina und die Mädels

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Der jüngste Mönch im Kloster

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Abendstimmung vorm Kloster




Zu Besuch im Dorf

Danke, Sayadaw...

... für die unvergessliche Zeit in Wai Lu Wun!

Montag, 28. Januar 2013

Mingalaba und Tschesuthemate in Kyauktan

Schlafen auf einer dünnen Strohmatte. Um 4 Uhr aufstehen. Stille. Meditation. Nur trockener Reis. Und ab 12 Uhr mittags gar nichts mehr zu essen. So haben wir uns den Monat im buddhistischen Wai Lu Wun Kloster vorgestellt. Was uns erwartet hat?

Hier die Beschreibung eines Tages.

4 Uhr: Die Stille wird unterbrochen durch das Schlagen auf eine hölzerne Glocke. Zeichen aufzustehen. Aber nicht für uns, sondern für die Mönche, die jetzt durchs Dorf ziehen und von den Bewohnern Reis und weitere Gaben fürs Frühstück bekommen. Wir drehen uns auf unseren bequemen Matratzen nochmals um.

7 Uhr: Nun stehen auch wir auf. Sagen guten Morgen zu Sayadaw, dem obersten Mönch im Kloster, und freuen uns auf das üppige Frühstück. Mohinga, der Lieblings-Zmorge der Burmesen: Nudeln mit Gemüse-/Fischsuppe verfeinert mit Chili, Koriander und knusprig gebackenen Maisflakes. Dazu frittierte Bio-Gemüsestäbchen aus dem Klostergarten. Mmh!

8 Uhr: Das Gelände des Klosters füllt sich. Insgesamt 300 Kinder in grün-weissen Uniformen treffen ein. Alle sind Kinder aus armen Familien der umliegenden Bauerndörfer, die hier gratis eine Ausbildung bekommen. Und auch einige Waisenkinder aus Konfliktgebieten im Land erhalten hier Unterschlupf und Schulbildung. Wir sagen einigen Kindern „Hallo“ und gehen in die kleine Bibliothek, um an einem Computer mit Internetanschluss Mails zu checken. Und stellen fest, dass gerade Stromausfall ist.
 

9 Uhr: Eigentlich wollten wir nur einige Schritte ums Kloster spazieren bis der Strom wieder da ist. Wir werden aber abgefangen von Uke-Di, einem Mönch aus unserem Kloster. Dieser nimmt uns mit auf einen Spaziergang über die Felder ins Dorf. Und schon sind wir bei einer Familie in einer einfachen Holzhütte mit Strohdach. Eine Matte wird für uns ausgerollt und wir sitzen alle auf dem Boden. Ausser Uke-Di, der am offenen Fenster auf einem kleinen Stuhl hockt und Betelnuss kaut. Wir reden mit Händen und Füssen, essen süsse Fruchtkonfitüre und trinken Tee. Bald schon ist die ganze Nachbarschaft im Haus. Ninas Gesicht wird mit Thanaka verschönert. Ingo bekommt kleine Blumen, um diese ins Hemd zu stecken. Nach dem Besuch geht es weiter: wir laufen zur Toni-Brücke (siehe letzter Blog-Eintrag), besuchen eine Weberei, in der von Hand auf knorrigen Webstühlen bunte Stoffe gewebt werden. Schliesslich noch ein Abstecher in einen Garten, in dem viele Frauen am Boden sitzen und Früchte schneiden, die dann in grossen Tontöpfen eingelegt werden. Wir kosten die Leckereien und bekommen als Wegzehrung 2 mit Früchten gefüllte Tüten mit.

11 Uhr: Zurück im Kloster. Besuch ist da. Eine Gruppe von Donatoren („Spendern“), die anlässlich des Geburtstags vom Grossvater den Kloster-Kindern ein Mittagessen offerieren. Da die Schule in keiner Weise staatlich unterstützt wird und die Kinder aus ärmsten Verhältnissen stammen, ist man auf grosszügige Spender angewiesen. Die Zeremonie geht los: das Geburtstagskind bekommt von jedem Schüler und jeder Schülerin eine Blume. Die Kinder singen gute Wünsche. Es kommt ein riiiesen Strauss zusammen, der in keiner Vase Platz hat, sondern einen eigenen Tisch bekommt. Anschliessend nehmen die Kinder in der Dining-Hall Platz. Ganz still ist es. Vor dem Essen wird meditiert. Und die Donatoren geben denjenigen, die noch Hunger haben und dies mit Aufzeigen signalisieren, Essen nach. Auch wir helfen gerne mit. Heute strahlen die Augen der Kinder ganz besonders. Denn zum Dessert gibt es feines Eis!

12 Uhr: Auch wir bekommen jetzt Mittagessen. Wir freuen uns natürlich auch schon sehr! Denn auch wir bekommen Eis zum Nachtisch. 

Die vielen Frauen, die schon seit früh morgens in der Küche gearbeitet haben, setzen sich ihren Strohhut auf und gehen nach Hause.

13 Uhr:
Wir laufen nochmals zur Bibliothek, um zu schauen ob jetzt Strom da ist. Fehlanzeige. So gehen wir nach Hause und nehmen eine kalte Dusche. Die uns jetzt gar nicht mehr so viel Überwindung kostet, da es am Mittag mittlerweile auch schon schön heiss geworden ist.

14 Uhr: „I wish you a merry Christmas, I wish you a merry Christmas...“: das Telefon von Sayadaw klingelt und wir schmunzeln über den christlichen Weihnachtssong im buddhistischen Kloster. Aber der Klingelton ist passend, denn das Kloster ist sehr engagiert den Austausch zwischen verschiedenen Religionen zu fördern. So war letzte Woche eine Gruppe junger Leute zu einem mehrtägigen Interfaith-Workshop hier. Sie kamen aus Myanmar und den umliegenden Ländern. Buddhisten, Hindus, Christen, Muslime und Juden. Für Myanmar ein wichtiges Thema, da das Land aus sehr vielen Ethnien besteht und es immer wieder zu Konflikten kommt.

Endlich – wir haben Strom und der Computer funktioniert. Gut, denn schliesslich sind wir auch zum Arbeiten hier. Wir unterstützen das Kloster dabei, Projektbeschreibungen für anstehende Projekte zu verfassen, damit diese via Stiftungen finanziert werden können. Ko-Tun, kein Mönch aber vor einem Jahr den Managerjob aufgegeben und im Kloster lebend, erzählt uns alles dazu. Wir können nur staunen über seine Energie und sein Wissen.
Das Hauptprojekt ist der Ausbau der Schule von der heutigen Grundschule auf Kindergarten bis Sekundarschule. Zudem sollen noch mehr Flüchtlingskinder hier ein Zuhause und eine gute Ausbildung erhalten.
Für die älteren Kinder möchte die Schule noch mehr Computer- und Englischkurse anbieten - Voraussetzung für den Besuch einer Uni oder das Finden eines guten Jobs.
Zudem soll die Klinik, die heute nur samstags offen hat, zu einer permanenten Klinik ausgebaut werden. Denn in der nahen Umgebung gibt es weit und breit keine medizinische Versorgung.
Und da für das Kloster aufgrund der buddhistischen Tradition Umweltschutz sehr wichtig ist, möchte die Schule das viele Sonnenlicht nutzen und auf Solarenergie umstellen.

17 Uhr: Wir gehen zum „Peaceful Botanical Garden“, der ebenfalls zur Schule gehört, und machen ein paar Fotos. Frauen winken uns zu sich. Sie ernten Chilis und wir bestaunen die scharfe Ernte aus nächster Nähe. Auf dem Rückweg ins Kloster schauen wir Jungs beim Chinlon-Spiel zu. Und bekommen auf dem Heimweg eine Ahnung, wie sich Queen Elisabeth fühlt: überall winken uns Leute zu und wir winken zurück. Und wir lachen darüber, dass uns die Leute Mingalaba und Tschesuthemate nennen. Denn viel grösser als diese beiden Worte ist unser Wortschatz in Burmesisch leider immer noch nicht. Daher beschränkt sich unsere Konversation mit den Dorfbewohnern auf diese zwei Worte. Mingalaba, „Hallo/Guten Tag“, und Tschesuthemate, „Danke“*.

18 Uhr: Die Mönche dürfen schon seit 12 Uhr mittags nichts mehr essen. Wir zum Glück schon. Es gibt Reis, verschiedene Gemüse, Fisch und dazu Tee. Lange sind wir nicht alleine am Tisch. Ein paar Jungs, die im Kloster arbeiten, gesellen sich zu uns und fragen uns neugierig in gebrochenem Englisch über „Switzerland“ aus. Dazu, welche Pflanzen bei uns wachsen und welche Sportarten man bei uns macht. Begeistert sind sie, wenn wir vom Schnee und Skifahren erzählen.

19 Uhr: Zwei Männer treffen auf dem Gelände ein. Es sind die Vorsteher der umliegenden Dörfer. Gemeinsam mit Sayadaw besprechen sie Dies und Das. Und auch wir werden oft an den selben Tisch gebeten. So sitzen wir im Dunklen, hören zu. Es gibt für Sayadaw heisses Wasser mit Honig und für uns Nicht-Mönche feine Kekse aus Mandalay. Das Telefon klingelt immer wieder: zukünftige Donations müssen organisiert werden. Und Dhamma-Preachings, d.h. öffentliche Reden über religiöse und soziale Themen, die Sayadaw abends regelmässig vor mehreren Tausend Leuten hält.
Während wir da sitzen hören wir im Hintergrund die Waisenkinder, die hier auf dem Gelände wohnen. Sie lernen und singen Lieder aus dem Shan-Staat. Der Gegend, aus der sie kommen und die sie aufgrund von Konflikten verlassen mussten.

20 Uhr: Während wir schon langsam müde werden, müssen Sayadaw und Ko-Tun nochmals wegfahren. Es geht nicht lang und der einzige Fernseher auf dem Gelände wird eingeschaltet. Alle, die noch hier sind schnappen sich einen Stuhl und schauen gebannt Musikvideos. Von Stille keine Spur.

21 Uhr: Die Leute im Dorf diskutieren immer noch angeregt. Ob Mingalaba und Tschesuthemate ihren Lebensretter schon gefunden haben (siehe vorletzter Blog-Eintrag)?

22 Uhr: Es wird ruhiger. Wir gehen in unser eigenes Bungalow. Lesen, schreiben ein wenig, schauen die Fotos vom Tag an. Wir hören die Grillen zirpen und Geckos pfeifen. Und träumen, wir würden in einem Kloster in Burma leben. Um 4 Uhr aufstehen? Stille? Meditation? Nur trockener Reis? Und ab 12 Uhr mittags gar nichts mehr zu essen? Zum Glück ist es anders gekommen.


* Mingalaba und Tschesuthemate spricht man ungefähr so aus. Schreiben tut man‘s ganz anders.

 
Auf dem Weg zur Schule

Kleiner Frechdachs

Thanaka im Gesicht

Vorbereitung zur Geburtstags-Donation
Blumen und gute Wünsche für's Geburtstagskind

Food Donation


Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Danach gehts wieder in die Schule

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography 
Medizinische Versorgung dank freiwilligen Ärzten

Tschesuthemate verteilt Zahnbürsten und Zahnpasta an die Kinder - danke an Sören und Unilever

Interfaith Workshop im Kloster

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Peaceful Botanical Garden
Chili-Ernte

Fotos: Ingo Albrecht, http://ingoalbrecht.photography
Feierabend-Verkehr in Kyauktan

Mingalaba
Überraschung im Kloster - die drei kleinen Schweinchen sind überall

Mittwoch, 23. Januar 2013

Alle lieben Toni

Wer hätte gedacht, dass wir mitten in Burma auf einen Schweizer Helden treffen? Doch fangen wir vorne an.


An unserem esten Tag im Wai Lu Wun Kloster haben wir -begleitet von Sithu und Marijana, die unseren Aufenthalt hier ermöglicht haben- einen Ausflug ins nahe gelegene Dorf Kyauktan gemacht. Und schon wenige Minuten nach unserer Ankunft im Dorf werden wir eingeladen und sitzen umringt von neugierigen Männern und Frauen -es scheinen immer mehr zu werden- in einem spärlich eingerichteten Haus aus Palmblättern.

Nur eine Wand des Hauses ist geschmückt mit Bildern. Unser Blick fällt sofort auf ein gerahmtes Foto, das einige der Dorfbewohner mit einem europäisch aussehenden Mann vor einer Hängebrücke zeigt. Da das Bild direkt neben einer Buddha-Darstellung hängt schliessen wir daraus, dass der Mann sehr wichtig für die Bewohner sein muss. Gut, dass unser Freund Sithu übersetzen kann. Denn so erfahren wir eine spannende Geschichte: der Mann auf dem Bild heisst Toni und ist Schweizer! Sobald das Gespräch auf ihn fällt -und das tut es schnell, nachdem klar wird, dass auch wir aus der Schweiz sind- strahlen die Augen unserer Gastgeber! Voller Stolz erzählen sie uns, dass Toni vor einigen Jahren in nur drei Tagen die Brücke hinter dem Haus gebaut hat. Diese verbindet seit dem das Dorf Kyauktan mit der gegenüberliegenden Flusseite und vereinfacht Handel, Transport und Schulwege für Kinder. Von morgens bis abends habe er gearbeitet und nur Bananen und Wasser zu sich genommen, so erfahren wir.

Wirklich überzeugt werden wir von Tonis Heldenstatus, nachdem eine Frau  nach der anderen lachend sagt, dass sie  "Toni wife" ist. Die älteste Frau nennt sich "Toni mother" und eine Frau zeigt uns ihr Baby mit den Worten "Daddy Toni". Wow, da hat einer Eindruck hinterlassen! Natürlich ist Toni nicht wirklich Ehemann, Sohn und Vater all dieser Dorfbewohner. Im Herzen aber sehr wohl! Wir jedenfalls finden es äusserst amüsant ausgerechnet mitten in Burma, fernab der Heimat, auf einen Schweizer Helden zu treffen!

 Toni, der Held des Dorfes...

... baute diese Brücke in drei Tagen

 Und alle lieben ihn dafür: "Toni Mama"...

... und "Toni wifes"