Donnerstag, 13. Juni 2013

Schlemmen in Aircondition-City

Unsere Freunde in Singapur sind wirklich süss: obwohl sie bei unserer Ankunft nicht im Land sind, dürfen wir uns in der Wohnung von Cze Sien wie zu Hause fühlen. Und finden einen Korb mit feinen Frühstückssachen auf dem Tisch vor... mit leckerer Erdnussbutter, Kaya und Milo starten unsere Tage. Und auch mit „abwärtsschauenden Hunden“, „Tauben“ und „Kriegern“ – denn wir machen jeden Morgen Yoga.

Die Tage in Singapur vergehen schnell und sind ...brr... manchmal ziemlich kalt, da die Aircondition in Zügen und Restaurants auf Kühlschrank eingestellt sind. Apropos Kühlschrank: Essen ist eine sehr beliebte Beschäftigung in Singapur. Und zusammen mit Ju-Lian und Cze Sien wird es oftmals ein richtiges Abenteuer für uns: so probieren wir Qualle, Seegras & Co.  Aber auch das beste Mandel-Croissant der Welt. Yummy!


Danke, Cze Sien und Ju-Lian, für die wunderbare Gastfreundschaft!







Sonntag, 9. Juni 2013

Auf der Schatzinsel

Wir haben einen Schatz gefunden! Die Insel Nusa Lembogan nahe Bali. Die Insel ist zwar weder unentdeckt, das Meer zum Schwimmen nicht wirklich geeignet und wir keine Taucher bzw. Surfer, die hier mitten im Paradies sind. Und nach der rasanten Anfahrt mit dem Boot sind wir etwas skeptisch, ob wir hier wirklich die Ruhe finden, die wir suchen. Kaum sind wir jedoch in unserem herzigen Guesthouse, hören nichts als das Meeresrauschen und ein paar Hähne krähen, wissen wir: es wird uns gefallen!

Das tut es dann auch. Und wie! 



Besonders dann,...

... wenn wir den Tag mit Sonnengrüssen starten – jeden Morgen besuchen wir eine fantastische Yogaklasse. Das Yoga ist ziemlich oft ziemlich anstrengend, unser Yogalehrer Alfred der beste der Welt und wir freuen uns, dass wir mit jedem Tag bessere Yogis werden.


... wenn wir uns nach dem Yoga im Pool abkühlen und Ingos Handstände unter Wasser immer ausgefallener werden.

... wenn Ingo zum Manta-Fan wird und beim ersten Tauchgang seines Lebens einen riiiiiiesigen Manta-Rochen aus nächster Nähe sieht.



... wenn die zwei Meeres-Forscher, die in der Tauchschule unseres Guesthouses forschen, ihr Wissen über die faszinierenden Meerestiere rund um die Insel teilen und so inspirierend sind in ihrer Leidenschaft und Engagement für die Unterwasserwelt. Umso trauriger ist es, wenn wir erfahren, wie gefährdet das Unterwasser-Paradies ist – aufgrund des Plastikmülls, der im Meer und letztlich in den Mägen der Fische landet, und des sinnlosen Tötens vieler bedrohter Meerestiere für die chinesische Medizin.

... wenn wir von den Inselbewohnern, die mit den Einwohners Myanmars unsere „freundlichste Menschen der Welt“-Hitliste anführen, Worte auf Balinesisch beigebracht bekommen. Und ein breites Lächeln geschenkt bekommen, wenn wir die Worte fleissig anwenden.


... wenn morgens Frauen mit Bananen auf dem Kopf und Fischen in der Hand an unserem Balkon vorbei gehen.



... wenn abends die Kinder der Insel ins Meer hüpfen und den Strand in den grössten Spielplatz der Insel verwandeln.




... wenn lautlose Drachen über uns fliegen.


... wenn bunte Boote auf dem Meer schaukeln.



... wenn wir mit einem Moped die Insel erkunden und uns die Einheimischen, die fast alle vom Seetang-Anbau leben, in die Geheimnisse ihrer Arbeit einweihen. Ein Geheimnis bleibt für uns aber, wie auch die ältesten Frauen und Männer die grossen, schweren Körbe voller Seetang auf dem Kopf schleppen können.




... wenn wir nach ein paar Tagen fast die halbe Insel kennen und so viele inspirierende, spannende, verrückte, liebenswerte andere Reisende, Taucher, Surfer, Tänzerinnen, Entwicklungshelferinnen,... kennen lernen und bald schon eine richtige  „Inselfamilie“ sind. Jeden Tag laufen wir uns zufällig über den Weg und vergessen die Zeit beim miteinander reden, Gado-Gado essen und entwickeln von neuen Fruchtshakes.
Und an unserm letzten Abend auf der Insel treffen wir alle nochmals an einer kleinen Strandparty - viva la vida. 



Die Gewissheit, dass das nächste Abenteuer auf uns wartet, hilft beim Abschiednehmen. Mit Vollgas rast unser Boot nach zwei wunderbaren Wochen zurück nach Bali und wir fliegen wieder nach Singapur. Was wir dort zuerst machen? Wir kaufen uns zwei Yogamatten!

Samstag, 1. Juni 2013

Aus Tagen werden Wochen

Die beiden Brüder lachen und wissen schon, was wir gleich fragen werden: „Können wir noch zwei Tage länger bleiben?“. Denn es gibt noch viel zu entdecken in Ubud. Wir gehen die Tage sehr gemütlich an, spazieren durch die Stadt, die schöne, grüne Umgebung und geniessen die Zeit.





Das Haus der Familie, bei der wir leben sieht eigentlich gar nicht aus wie ein Haus, sondern eher wie ganz viele kleine Tempel. Und nicht nur unser Haus sieht so aus, sondern in ganz Bali leben die Menschen in solchen kleinen Tempelanlagen. Schon am Eingang bewachen ein paar Götter die Menschen vor wilden Geistern. Und um alle Geister und Götter sanft und zufrieden zu halten, basteln die Frauen mehrmals täglich unzählige wunderschöne kleine „Offerings“. Nicht nur für die guten, sondern auch für die bösen Geister – wobei deren Geschenke vor dem Haus auf die Strasse gelegt werden. Und so sind die Wege in Ubud immer mit Blumen geschmückt.






Apropos geschmückt – das sind hier auch die Ohren der Männer, die frische Blüten als Glücksbringer tragen. Aber auch mit Blüten hinter dem Ohr fühlen wir uns hier sehr underdressed neben den Männern und Frauen in ihren schönen, bunten, traditionellen Kleidern.




Mit einem Scooter entdecken wir die Umgebung von Ubud, fahren durch kleine Dörfer und vor allem viele saftig grüne Reisfelder. Überall wird hart gearbeitet und auch die Götter werden auf dem Reisfeld nicht vergessen: kleine Girlanden aus Gräsern wehen im Wind und über ihnen bunte Drachen mit denen sich die Menschen hier noch näher an den Göttern fühlen.






Die Blume hinter Ingos Ohr bringt uns Glück; auf unserem Streifzug kommen wir direkt an einem prächtigen Tempelfest vorbei. Ein älterer Balinese lädt uns ein und zeigt uns alles: das Fest dauert 10 Tage und im Moment wird alles von den Männern und Frauen der umliegenden Dörfer vorbereitet. Die Frauen bauen meterhohe, bunte Standbilder aus Klebereis. Auch die Männer sind fleissig und nicht weniger kreativ; sie zerlegen ein Schwein und basteln daraus den Tempelschmuck. Währenddessen halten grässliche Masken die Waldgeister vom Tempel fern.









Zurück in Ubud kehren wir ein in eines der vielen bio-organisch-dynamischen Cafés, essen feinen Kuchen und lassen uns von Karma-Postern inspirieren, bevor wir durch ein paar der Kunstgalerien ziehen.






Es gibt noch viel zu entdecken und so gehen wir am Abend nochmals zu den beiden Brüdern und fragen sie, ob wir noch zwei Tage bleiben können. Am Ende werden aus ein paar Tagen mehr in Ubud fast zwei Wochen.