Wir haben einen Schatz gefunden! Die Insel Nusa Lembogan
nahe Bali. Die Insel ist zwar weder unentdeckt, das Meer zum Schwimmen nicht
wirklich geeignet und wir keine Taucher bzw. Surfer, die hier mitten im
Paradies sind. Und nach der rasanten Anfahrt mit dem Boot sind wir etwas
skeptisch, ob wir hier wirklich die Ruhe finden, die wir suchen. Kaum sind wir jedoch
in unserem herzigen Guesthouse, hören nichts als das Meeresrauschen und ein
paar Hähne krähen, wissen wir: es wird uns gefallen!
Das tut es dann auch. Und wie!
Besonders dann,...
... wenn wir den Tag mit Sonnengrüssen starten – jeden Morgen
besuchen wir eine fantastische Yogaklasse. Das Yoga ist ziemlich oft ziemlich
anstrengend, unser Yogalehrer Alfred der beste der Welt und wir freuen uns,
dass wir mit jedem Tag bessere Yogis werden.
... wenn wir uns nach dem Yoga im Pool abkühlen und Ingos
Handstände unter Wasser immer ausgefallener werden.
... wenn Ingo zum Manta-Fan wird und beim ersten Tauchgang
seines Lebens einen riiiiiiesigen Manta-Rochen aus nächster Nähe sieht.
... wenn die zwei Meeres-Forscher, die in der Tauchschule
unseres Guesthouses forschen, ihr Wissen über die faszinierenden Meerestiere
rund um die Insel teilen und so inspirierend sind in ihrer Leidenschaft und
Engagement für die Unterwasserwelt. Umso trauriger ist es, wenn wir erfahren,
wie gefährdet das Unterwasser-Paradies ist – aufgrund des Plastikmülls, der im
Meer und letztlich in den Mägen der Fische landet, und des sinnlosen Tötens
vieler bedrohter Meerestiere für die chinesische Medizin.
... wenn wir von den Inselbewohnern, die mit den Einwohners
Myanmars unsere „freundlichste Menschen der Welt“-Hitliste anführen, Worte auf
Balinesisch beigebracht bekommen. Und ein breites Lächeln geschenkt bekommen,
wenn wir die Worte fleissig anwenden.
... wenn morgens Frauen mit Bananen auf dem Kopf und Fischen
in der Hand an unserem Balkon vorbei gehen.
... wenn abends die Kinder der Insel ins Meer hüpfen und den
Strand in den grössten Spielplatz der Insel verwandeln.
... wenn lautlose Drachen über uns fliegen.
... wenn bunte Boote auf dem Meer schaukeln.
... wenn wir mit einem Moped die Insel erkunden und uns die
Einheimischen, die fast alle vom Seetang-Anbau leben, in die Geheimnisse ihrer Arbeit einweihen. Ein Geheimnis bleibt für uns aber, wie auch die ältesten Frauen und Männer die grossen, schweren Körbe voller Seetang auf dem Kopf schleppen können.
... wenn wir nach ein paar Tagen fast die halbe Insel kennen
und so viele inspirierende, spannende, verrückte, liebenswerte andere Reisende,
Taucher, Surfer, Tänzerinnen, Entwicklungshelferinnen,... kennen lernen und bald
schon eine richtige „Inselfamilie“ sind.
Jeden Tag laufen wir uns zufällig über den Weg und vergessen die Zeit beim
miteinander reden, Gado-Gado essen und entwickeln von neuen Fruchtshakes.
Und an unserm letzten Abend auf der Insel treffen wir alle nochmals an einer kleinen Strandparty - viva la vida.
Die Gewissheit, dass das nächste Abenteuer auf uns wartet,
hilft beim Abschiednehmen. Mit Vollgas rast unser Boot nach zwei wunderbaren
Wochen zurück nach Bali und wir fliegen wieder nach Singapur. Was wir dort
zuerst machen? Wir kaufen uns zwei Yogamatten!