In Houay Xai bleiben wir länger als gedacht, denn wir lernen die
Holländerin Lara und ihre laotisch-holländische Familie kennen. Zusammen haben sie
vor einigen Jahren das Projekt „Kajsiab Laos“ (www.projectkajsiablaos.org) gegründet, mit
dem Frauen und Kinder aus Bergregionen unterstützt werden. Im Rahmen des
Projektes betreiben sie auch ein Restaurant und Guesthouse.
Begeistert vom Projekt entscheiden wir uns, einen Tag länger zu bleiben und bei dem Projekt
mitzuarbeiten. Von morgens früh bis abends spät streichen wir inmitten von
Bananenbäumen Dachplatten in knallig roter Farbe an. Kein Zweifel, dass wir
fleissig gearbeitet haben, wenn man unsere roten Hände und Tupfen auf T-Shirts
und Hose bemerkt.
Nach unserem Volunteer-Einsatz wollen wir endlich Elefanten sehen und
denken, dass sie sich vielleicht in den Bergen des Luang Nam Tha Nationalparks
verstecken.
In Luang Nam Tha besuchen wir einige Dörfer, in denen verschiedene
Bergvölker noch recht traditionell leben. Wobei... Angry Birds T-Shirts und
Satellitenschüssel + TV fehlen selbst in
der einfachsten Holzhütte nicht. Überall sieht man zudem verschiedene Zeichen des Animismus. Damit die Dorfbewohner
von bösen Geistern verschont bleiben, gibt es vor dem Dorf Tore mit
Holzpistolen und Schwertern sowie kleine aufgehängte Knochen vor den
Hauseingängen. Elefanten sehen wir hier zwar keine, aber wir geben die Hoffnung
nicht auf.
Weiter geht die Reise nach Nong Khiaw – den erste Teil bis knapp vor
die chinesische Grenze sind wir sehr bequem auf neuen Strassen unterwegs; den
zweiten Teil hingegen rumpelt und schaukelt es, immer wieder weichen wir
Schlaglöchern aus – werden aber mit toller Aussicht auf immer höher werdende
Berge und Dörfer am Wegesrand belohnt. Kurz vor Nong Khiaw schreit Nina dann laut „Elefanten!“... Theres und
Ingo zücken die Kameras und entdecken, dass die Elefanten gut getarnte Ochsen
sind.
Inmitten von spektakulären Karstbergen und direkt am Fluss wohnen wir
in Nong Khiaw in kleinen Bungalows mit „Beste-Aussicht“-Hängematten. In diesen
verbringen wir die kommenden Tage: wir sind faul! Und lesen, frühstücken,
spazieren, plaudern, essen zu Mittag, träumen, schauen dem Bootsrennen auf dem
Fluss zu, kennen bald das ganze Dorf vom Sehen her, fotografieren
Schmetterlinge, verstecken uns vor Spinnen unterm Mückennetz, essen zu Abend.
Wir haben genug vom Busfahren und nehmen das Boot nach Luang Prabang. 6
Stunden sitzen wir in einem kleinen, bunten Holzboot. Die Aussicht ist spektakulär
mit hohen Felsen neben uns, Fischern, die ausgerüstet mit Taucherbrillen nach
Beute jagen, Familien, die Gold waschen und plantschenden Kindern. Ein paar Mal haben wir uns gefragt, ob wir eine Bootsfahrt oder ein
Outdoor-Abenteuer gebucht haben: Riverrafting, aussteigen und Boot schieben, am
Fluss entlang durchs hohe Gras laufen – alles ist inklusive! Nur kein Essen...
Kurz vor Luang Prabang dann das Highlight: endlich – wir sehen einen
der Millionen Elefanten. Ganz gemächlich läuft er am Ufer! Da Theres und Ingo
zuerst denken es sei ein Ochse, machen sie ausnahmsweise mal kein Foto.
In Luang Prabang erwartet uns eine wahre Wasserschlacht! Es wird das
Laotische New Year gefeiert und das bedeutet, dass man sich gegenseitig mit
harmlosen Wasserpistolen und überhaupt nicht harmlosen Eimern voller Wasser
übergiesst. Auch wir entscheiden uns zum Mitmachen. Keiner um uns herum bleibt
vom Wasser verschont! Und wir tun damit gleichzeitig noch etwas Gutes, denn das
Wasser wäscht gemäss Tradition alles Schlechte im alten Jahr weg.
Da Luang Prabang die Stadt der
Mönche und Klöster ist, stehen auch wir einmalmit den Hühnern auf und sehen dem
morgendlichen Almosengang der Mönche zu.
Die Stadt gefällt uns ausgezeichnet gut mit ihren schönen Holzhäusern,
Kolonialgebäuden, Nachtmarkt, süssen Cafés.
Einen letzten Stopp in Laos machen wir in Vang Vieng und über Vientiane
geht es mit dem Nachtbus nach Thailand. Ausgerechnet an der Busstation sehen
wir übrigens Elefant Nummer 2! Und auf der Busfahrt nach Vientiane haben wir einen super süssen tierischen Gast an Bord.