Donnerstag, 26. September 2013

Hinter den bunten Bergen

"Warte, ich muss noch kurz die Siamkatzen streicheln", murmelt Nina. Es ist 8 Uhr, der Wecker hat geklingelt. Wir sind in Purmamarca, einem kleinen Dorf mit wenigen Strassen, Hauptplatz und Kirche. 










Die Siamkatzen sind zwar nur ein Traum, aber wen wundert's: Wir sind in einer traumhaften Gegend gelandet. Nämlich der "Quebrada de Humahuaca", einer Schlucht nördlich von Salta. Rechts und links des Flusses Río Grande de Jujuy sieht man nichts als Berge. Bunte Berge! Hellrote, dunkelrote, gelbe, hellbraune, dunkelbraune, grüne und weisse Gesteinsschichten wechseln sich ab. 





Wir machen eine Wanderung durch die Landschaft und bestaunen das Farbenspiel der Natur. Die übrigens so trocken ist, dass ausser riiiiiesiger Kakteen und Dornenbüschen kaum ein Pflänzchen wächst. Passend zur Landschaft strahlt die Sonne von Himmel und es ist heiss. Richtig heiss! So heiss, dass wir nach dem Spazieren im Nu einen ganzen Liter frischen Zitronensaft trinken. 











Bereit für Bolivien

Heiss wird uns dann abends gleich nochmals: In einem sehr gemütlichen Restaurant mit Live-Musik dürfen wir doch glatt unsere Tanzkünste vorzeigen. Und das ist kein Traum!




Sonntag, 22. September 2013

Auf in den hohen Norden

In strömendem Regen sagen wir unserer wohlig-warmen Buenos Aires-Wohnung "adios", denn wir reisen weiter. Vor uns liegen Nordargentinien und Bolivien. Hübsche Kolonialstädte und kleine, abgelegene Dörfer. Grasende Lamas und kreisende Kondore. Es geht hoch in die Berge. Und zwar in wirklich sehr, sehr hohe Berge!

Doch so mitten im Regen, die Rucksäcke auf dem Rücken, und am kalten Busbahnhof mit Betoncharme ist unsere Laune eher tief unten als hoch oben. Und vor uns? Liegen 22 Stunden Busfahrt nach Salta.

Genug Zeit für Gute-Laune-Zurückgewinnung! Und ja: Nach einigen Stunden im Bus, jeder Menge ungesunder Chips und vorbeiziehenden Landschaften im Sonnenuntergang finden wir alles schon nicht mehr so schlimm. Auch die Videos im Bus mit den ersten Toten nach wenigen Minuten können uns nicht mehr runterziehen. Ha! Im Gegenteil: Wir freuen uns, dass wir schon so viel Spanisch können, so dass wir die Wörter zwischen all dem "bumm bumm" und "schiess schiess" verstehen!

Drei Tage sind wir in Salta. Wir bestaunen schöne Kolonialhäuser, die typisch für die Stadt sind und ihr den Spitznamen "La Linda", "die Schöne", verleihen. Schön ist es, ja, aber auch kalt! Salta "La Fria", "die Kalte", passt auch, finden wir. Denn wir frieren wieder mal sehr in unseren viel zu dünnen Jacken. Bekommen Schnupfen. Wärmen uns ziemlich oft auf bei Tee und süssen Alfajores. Und wir beschliessen, dass wir absolut nicht mehr frieren wollen! Wir kaufen uns die dicksten Jacken, die wir finden. Warm eingepackt besichtigen wir viele bunte Kirchen und finden die Stadt abends, wenn alles beleuchtet ist, besonders schön!

An unserem letzten Tag in Salta kommt dann prompt die Sonne hervor und macht die Stadt auf einen Schlag sehr lebendig. Wir sind wohl nicht die Einzigen, die es lieber warm haben! Die Restaurants stellen Tische und Stühle raus, verliebte Pärchen flanieren durch die Stadt, fliegende Händler bieten Waren aller Art an und es wimmelt von Schuhputzern, unzähligen Erdbeerständen, Empanada- und Zuckerwatteverkäufern! Ja, so gefällt es uns! Und gut gelaunt reisen wir weiter. Mit dem Bus. Es ist warm. Und wir können uns nichts Besseres vorstellen als dieses Zigeunerleben!













Mittwoch, 18. September 2013

¡Fiesta Ingo!

Happy Birthday, Ingo! Ein Geburtstagswochenende in Buenos Aires mit...

... Anstossen um Mitternacht!
Am Vorabend des Geburtstags sind wir unterwegs mit unseren argentinischen Freunden Marcelo und Vanesa. Es gibt feines Abendessen zur besten argentinischen Dinnertime um Mitternacht, laute Cumbia-Musik im Auto, noch lauteres Mitsingen dazu und ein noch viiiiel lauteres Rockkonzert im Anschluss – denn ein Freund von Marcelo hat einen Auftritt mit seiner Band.



... süssem Schokoladenkuchen und Champagner am frühen Morgen!
Oder ist es etwa doch nicht so früh, als wir wach werden? Für Schokikuchen und Champagner ist es jedenfalls weder zu früh, noch zu spät.



... Brunch!
Wir lassen uns in einem herzigen Café in Palermo feine Lachsbrötchen und Müesli mit frischen Früchten schmecken! Wie gut, dass wir hier bei Weitem nicht die einzigen sind, die um 15 Uhr noch Lust auf Frühstück haben!



... Flanieren durch Palermos Gassen und Geschäfte!
Dick eingepackt, denn es ist wieder richtig kalt geworden, spazieren wir durch Palermo. Und es fühlt sich irgendwie so weihnachtlich an... liegt das daran, dass wir so lange keine Mütze mehr getragen haben?

... Geburtstagsdinner 1!
Erst für den kommen Tag konnten wir in einem Steak-Restaurant reservieren, daher sind wir am Geburtstag ganz spontan. Und landen in einem Restaurant bei uns in der Nähe. Ein Glücksgriff! Es ist sehr gemütlich. Und es gibt Live-Musik (wir rätseln, wie man den Musikstil wohl nennt: Minimal-Elektro-Dream-Guitar, vielleicht?) und Poesie, auf die wir uns einfach selber einen Reim machen. Und das Essen? Ist wieder mal vegetarisch. Von wegen, es gibt nur Steak in Argentinien!




... Geburtstagsdinner 2! 
Am nächsten Abend besuchen wir dann ein ganz fabelhaftes Steak-Restaurant. Das Steak schmeckt butterzart und die 14 (!) Beilagen auf dem Tisch, die in kleinen Schalen liebevoll serviert werden, sind ebenso fein und machen auch Vegetarier und Dekorationsfreunde am Tisch sehr glücklich! Und als ob wir nicht schon sehr glücklich wären: Zum Abschluss bekommt Ingo eine Flasche Wein geschenkt. ¡Feliz cumpleaños!




Freitag, 13. September 2013

Zum Heulen schön!

Weinen auf dem Honeymoon? Das klingt nach keiner guten Kombination. Und doch passiert es ab und zu: Nämlich dann, wenn uns ein gutes Buch zu Tränen rührt! Weil es so schön ist. Weil es so traurig ist. Oft spielen die Bücher in Ländern, die wir bereisen. Und sehr oft spielen Liebende die Hauptrolle. 


Wie im Buch "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss" von Hiromi Kawakami, das im wundervollen Japan spielt. Es handelt von der Liebe zwischen Tsukiko, die Ende dreissig ist und alleine wohnt, und ihrem fast doppelt so alten, ehemaligen Lehrer – dem Sensei, der nach dem Tod seiner Frau ebenfalls alleinstehend ist. Zwischen den beiden, die sich nach Jahren zufällig wieder begegnen, entwickelt sich mit der Zeit eine distanzierte und doch sehr enge Freundschaft. Das Buch ist für uns typisch japanisch: Angenehm still & sehr geheimnisvoll! Ach ja: Und beim Lesen lernt ganz nebenbei ziemlich viel Interessantes über japanische Gerichte und Gedichte!

Und was es mit dem Weinen auf sich hat? Wir wollen nicht zu viel verraten!

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Donnerstag, 12. September 2013

Unterwegs in Buenos Aires: San Telmo

San Telmo ist ein weiteres Barrio in Buenos Aires, in dem es -anders als im modernen Puerto Madero- viel Altes gibt: kopfsteingepflasterte alte Strassen mit wunderbar alten Häusern, in denen man auffällig oft alte Kostbarkeiten kaufen kann. Denn in San Telmo wimmelt es von Antiquitätenläden!




Und jeden Sonntag verwandeln sich die ansonsten ruhigen, verschlafenen Strassen in einen lebendigen Markt, auf dem es -logisch- viel Altes aber auch viel Neues zu kaufen gibt. 





Wir stürzen uns ins sonntägliche Getümmel und flanieren durch die Gassen. Essen hier ein feines Schokomandel-Eis, dort ein kleines Steak; entdecken gefährlich aussehende Schlangen, versteckten Tango und riesige Katzen; hören enthusiastischen Musikern zu und geniessen die alles-andere-als-alte Frühlingsluft!