Nach zehn Tagen als Porteños kommt uns zwar manches immer
noch Spanisch vor - aber nicht mehr alles!
Typisch Buenos Aires...
... ist es, abends sehr spät zu essen.
Und spät heisst wirklich spät! Bei unserem ersten Restaurantbesuch stehen wir
um 20 Uhr vor der Tür. Viiiiel zu früh! Das Restaurant ist noch nicht mal offen.
Ab sofort essen wir gegen 18 Uhr einen Snack und denken gegen 21 Uhr ans
Abendessen.
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Essen bei Sonnenuntergang? Nein, viiiel später! |
... ist es, ausgiebig zu feiern.
Am
ersten Wochenende in Buenos Aires können wir gleich lernen, was eine
argentinische Fiesta ist. Wir sind eingeladen zum Geburtstag von Vanesa, der
Frau unseres Freundes Marcelo.
Gefeiert wird in einer Brauerei; gegen 21.30 Uhr erscheinen die
ersten Gäste - allesamt mit putzmunteren kleinen Kindern und Babys. Hunger?
Gegen 23 Uhr kommt das Essen auf den Tisch ...nein, nicht Steaks, sondern Pizza!
Yummy, findet die Vegetarierin! Plötzlich beginnt Musik. Alle springen von ihren Plätzen auf
und wirbeln die weissen Stoffservietten durch die Luft. Der grosse Saal
verwandelt sich ziemlich schnell in eine ziemlich grosse Tanzfläche. Und es
tanzen ALLE! Auch zwei Gringos. Und auch das süsse Baby Francisco schwingt
immer einer der Tanzenden auf dem Arm zum Takt des ...nein, nicht Tango, sondern
Cumbia! Gegen 3 Uhr früh ist Aufbruchsstimmung und man fragt sich, ob die
Kinder oder Erwachsenen müder sind. Uns hat die Fiesta Argentina sehr gut
gefallen und wir sagen "¡Muchas gracias, Vanesa y Marcelo!".
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Marcelo y Nina |
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Happy Birthday, Vanesa! |
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Vanesa y Ingo |
... ist es, dass nur Frauen Yoga machen.
Wir haben uns angemeldet in einem Yogastudio und zwei Mal pro Woche machen wir
nun spanische Hunde und Brücken - mit einem Hahn "Ingo" unter vielen
argentinischen Hühnern.
... ist es, dass Vegetarier hier prima
überleben.
Muss man sogar fast schon Mitleid haben mit Ingo? Zehn Tage sind
wir schon in Argentinien und noch war kein Steak auf seinem Teller. Ok, wir
kochen viel selber - aber dass es dann sogar im Restaurant kein Stück Fleisch
auf der Karte gibt? Irgendwie hat sich Nina wohl verlesen: Es ist ein rein
vegetarisches Restaurant, das sie ausgesucht hat. Und keines, das sowohl
vegetarische Gerichte als auch Ingos geliebtes "carne" anbietet. Die
Polenta-Lasagne und Bruschetta mit Gorgonzola und Birne schmecken dann zum
Glück aber auch Ingo.
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Steak? Nein, Nina macht Salat mit Roter Beete! |
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Restaurant ohne Fleisch? Ingo findet's nicht lustig |
... ist es, dass man den
Gehsteig mit einer Horde von Hunden teilt.
Denn Buenos Aires ist die Stadt
der Dogwalker, die mit unzähligen Hunden an unzähligen Leinen umher spazieren. Männer
auf reitenden Riesen-Monstern gibt es aber zum Glück nur als Graffiti!
... ist es, dass alle immer ganz höflich
bleiben.
Auch wenn wir beim Abschied im Restaurant sagen, dass das Essen
"dufte" war, weil wir eine Vokabel verwechseln, oder wir ewig lange
brauchen, einen ziemlich kurzen spanischen Satz zu formulieren. Alle bleiben
höflich und haben viiiel Geduld mit uns. Einen Satz können wir aber schon
ziemlich gut: "Tengo frio" - mir ist kalt! Denn in den letzten Tagen ist es ziemlich kalt geworden. Oder sind es unsere Kleider, die eher für asiatische Sommer
gemacht sind?
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Brr... |
... ist es, dass die Stadt aus ganz
verschiedenen Stadtvierteln besteht.
Und weil wir bei Weitem noch nicht
alle gesehen haben, gehen wir in den nächsten Wochen weiter los auf Entdeckungstour.
Bis dann!