Montag, 30. September 2013

Iruya, schön und schön abgelegen

Das meinte unser Reisebuch also, als es die Route von Humahuaca ins abgelegene Dorf Iruya als eine der spektakulärsten Strecken Argentiniens betitelt hat: Der Bus holpert über eine Strasse, die kaum mehr als eine Schotterpiste ist. Es quietscht und rumpelt; aus dem Radio des Fahrers tönt Ingos neue Lieblingsmusik, Cumbia, die zum Tanzen einlädt. Doch statt zu Tanzen -oder auch nur daran zu denken- blicken wir gebannt nach oben zu den hohen Bergen, die sich vor und neben uns auftürmen. Und sehr oft fällt unser Blick auch nach unten zu den unendlich scheinenden, tiefen Schluchten neben der Strasse.




Der Himmel ist blauer als blau. Die Berge sind in warmes rot getaucht. Und ganz erstaunlicherweise sind im Bus keine Gesichter grün! Dies, obwohl wir die letzte Stunde lang unzählige, enge Haarnadelkurven hinunter ins Dorf Iruya fahren. Angst? Haben wir nicht - denn wir haben ziemlich viele Jesus-Aufkleber in der Fahrerkabine sowie einen Stoffaffen am Rückspiegel, die uns bestens schützen.



Das kleine Dorf Iruya liegt an einem Hang und entsprechend steil sind die engen Gassen, die mit groben Steinen gepflastert sind. Ziemlich schnell sind wir einmal durchs Dorf spaziert und, obwohl wir immer noch in Argentinien sind, fühlen uns sehr weit weg von Buenos Aires:

Wir grüssen alte Frauen, die farbige Strümpfe unter farbigen Röcken und Hüte tragen.





Wir kaufen ein in einem kleinen dunklen Laden und wie in vergangenen Zeiten reicht uns ein uralter Mann im Poncho die Waren über die Ladentheke.

Wir hören Musik aus einem Haus, folgen dieser und gelangen zu einer kleinen, improvisierten Tanzschule, in der die Dorfkinder traditionelle Tänze lernen.





Wir laufen immer wieder Eseln über den Weg - denn von denen gibt es hier sehr viele!



Wir kochen abends zusammen mit netten Reisenden aus Argentinien und Frankreich. Und verwandeln die Kochutensilien kurzerhand in Instrumente, um Leandro auf der Gitarre zu begleiten.





Gemeinsam unternehmen wir am kommenden Tag eine Wanderung zu einem, ja das gibt es, noch abgelegeneren Ort. Es geht durch ein gigantisches Tal. Und wieder sind die Berge um uns herum nicht einfach nur grau, sondern rot, grün, blau, braun!





Ab und zu überqueren wir kleine Flüsse und balancieren über Steine. Männer auf Pferden reiten an uns vorbei. Esel sonnen sich.






Und auch wir sonnen uns, als wir nach einigen Stunden an unserem Ziel San Isidoro ankommen. Nach ziemlich vielen und ziemlich leckeren Empanadas sind wir wieder fit und marschieren zurück nach Iruya.






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