Samstag, 5. Oktober 2013

Hoch oben - Teil 1

Wir sind da, wo die Luft dünner und der Himmel blauer ist: im Hochland Boliviens! Und das nicht alleine - denn ohne Geländejeep, Ortskenntnis und Fahrerfahrung kommt man hier nicht weit. Daher sind wir unterwegs mit Archie, dem wahrscheinlich besten Guide der Welt, und Bernardo, dem wahrscheinlich leidenschaftlichsten Geländewagenfahrer der Welt. Und erkunden zusammen mit Gilat und Nira, dem wahrscheinlich herzallerliebsten israelischen Paar, in knapp vier Tagen Vulkane, Wüsten und Lagunen Boliviens!

Kaum verlassen wir das Städtchen Tupiza sind wir inmitten überwältigender Landschaft. Die Fahrt über Stock und Stein -und das ist absolut wörtlich zu nehmen- führt vorbei an bizarren Gebirgen und Lamaherden...





...an verlassenen Dörfern...




...und Dörfern, die dank umliegender Mienen belebt sind - wenn auch spärlich. 







Vulkane ragen hoch in den Himmel - und das, obwohl wir schon auf über 4'000 Metern sind! Ob es hier nachts kalt ist? Unter gefühlt 20 Decken, Thermokleidern und Lamamütze wird es nach einiger Zeit dann doch langsam warm...




Am nächsten Morgen strahlt die Sonne vom Himmel. Und wir strahlen die wuscheligen Lamas an, die uns neugierig betrachten. Ob weiss, braun, gescheckt oder schwarz - bunter Ohrenschmuck steht allen gut, finden wir!








Und wunderschön bunt sind auch die Lagunen, die wir an diesem Tag besuchen: blau, grün und sogar rot! Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus und können die Flamingos gut verstehen, die hier in diesen bunten Gewässern wohnen.







Und gibt es etwas Schöneres, als die roten Flamingos aus einem natürlich beheizten Pool aus zu beobachten? Uns fällt nichts ein und wir geniessen das Panorama.





Freitag, 4. Oktober 2013

Das Glück der Erde...

... liegt auf dem Rücken unserer bolivianischen Lieblingspferde Negrita und Gepetto! Auf diesen zwei wunderbar unwilden Vierbeinern erkunden wir das wunderbar wilde Umland von Tupiza.




Tupiza ist eine kleine Stadt im Süden Boliviens unweit der argentinischen Grenze und wir fühlen uns hier, im Land der Lamas und hohen Berge, auf Anhieb sehr wohl!

An rostroten Bergen, stacheligen Kakteen, einem Teufelstor, Canyon de las Incas und Frauen mit Schafherden reiten wir ganz gemächlich vorbei. Und sind ganz ausser Atem als Negrita und Gepetto uns kurz ihren Galopp zeigen - aber klar, wir sind hier ja schliesslich schon auf fast 3'000 Metern!






Einen Tag später erkunden wir zu Fuss das entspannt wirkende Tupiza. Wir flanieren durch den kleinen Park, wo Omis und Opis gemütlich auf hübschen Bänken sitzen, bestaunen die prächtige Kirche und verlieben uns ziemlich rasch in die kleinen Hüte, die hier fast alle Frauen stolz auf dem Kopf tragen. Die dunklen, langen Haare zu zwei Zöpfen geflochten.








Still ahnen wir beide schon: Bleiben wir in diesem wunderbaren Land vielleicht doch länger als die geplanten zehn Tage?

Montag, 30. September 2013

Iruya, schön und schön abgelegen

Das meinte unser Reisebuch also, als es die Route von Humahuaca ins abgelegene Dorf Iruya als eine der spektakulärsten Strecken Argentiniens betitelt hat: Der Bus holpert über eine Strasse, die kaum mehr als eine Schotterpiste ist. Es quietscht und rumpelt; aus dem Radio des Fahrers tönt Ingos neue Lieblingsmusik, Cumbia, die zum Tanzen einlädt. Doch statt zu Tanzen -oder auch nur daran zu denken- blicken wir gebannt nach oben zu den hohen Bergen, die sich vor und neben uns auftürmen. Und sehr oft fällt unser Blick auch nach unten zu den unendlich scheinenden, tiefen Schluchten neben der Strasse.




Der Himmel ist blauer als blau. Die Berge sind in warmes rot getaucht. Und ganz erstaunlicherweise sind im Bus keine Gesichter grün! Dies, obwohl wir die letzte Stunde lang unzählige, enge Haarnadelkurven hinunter ins Dorf Iruya fahren. Angst? Haben wir nicht - denn wir haben ziemlich viele Jesus-Aufkleber in der Fahrerkabine sowie einen Stoffaffen am Rückspiegel, die uns bestens schützen.



Das kleine Dorf Iruya liegt an einem Hang und entsprechend steil sind die engen Gassen, die mit groben Steinen gepflastert sind. Ziemlich schnell sind wir einmal durchs Dorf spaziert und, obwohl wir immer noch in Argentinien sind, fühlen uns sehr weit weg von Buenos Aires:

Wir grüssen alte Frauen, die farbige Strümpfe unter farbigen Röcken und Hüte tragen.





Wir kaufen ein in einem kleinen dunklen Laden und wie in vergangenen Zeiten reicht uns ein uralter Mann im Poncho die Waren über die Ladentheke.

Wir hören Musik aus einem Haus, folgen dieser und gelangen zu einer kleinen, improvisierten Tanzschule, in der die Dorfkinder traditionelle Tänze lernen.





Wir laufen immer wieder Eseln über den Weg - denn von denen gibt es hier sehr viele!



Wir kochen abends zusammen mit netten Reisenden aus Argentinien und Frankreich. Und verwandeln die Kochutensilien kurzerhand in Instrumente, um Leandro auf der Gitarre zu begleiten.





Gemeinsam unternehmen wir am kommenden Tag eine Wanderung zu einem, ja das gibt es, noch abgelegeneren Ort. Es geht durch ein gigantisches Tal. Und wieder sind die Berge um uns herum nicht einfach nur grau, sondern rot, grün, blau, braun!





Ab und zu überqueren wir kleine Flüsse und balancieren über Steine. Männer auf Pferden reiten an uns vorbei. Esel sonnen sich.






Und auch wir sonnen uns, als wir nach einigen Stunden an unserem Ziel San Isidoro ankommen. Nach ziemlich vielen und ziemlich leckeren Empanadas sind wir wieder fit und marschieren zurück nach Iruya.