Freitag, 13. September 2013

Zum Heulen schön!

Weinen auf dem Honeymoon? Das klingt nach keiner guten Kombination. Und doch passiert es ab und zu: Nämlich dann, wenn uns ein gutes Buch zu Tränen rührt! Weil es so schön ist. Weil es so traurig ist. Oft spielen die Bücher in Ländern, die wir bereisen. Und sehr oft spielen Liebende die Hauptrolle. 


Wie im Buch "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss" von Hiromi Kawakami, das im wundervollen Japan spielt. Es handelt von der Liebe zwischen Tsukiko, die Ende dreissig ist und alleine wohnt, und ihrem fast doppelt so alten, ehemaligen Lehrer – dem Sensei, der nach dem Tod seiner Frau ebenfalls alleinstehend ist. Zwischen den beiden, die sich nach Jahren zufällig wieder begegnen, entwickelt sich mit der Zeit eine distanzierte und doch sehr enge Freundschaft. Das Buch ist für uns typisch japanisch: Angenehm still & sehr geheimnisvoll! Ach ja: Und beim Lesen lernt ganz nebenbei ziemlich viel Interessantes über japanische Gerichte und Gedichte!

Und was es mit dem Weinen auf sich hat? Wir wollen nicht zu viel verraten!

* Hinweis: Wenn du über den Link in diesem Post das Buch bei Amazon bestellst, werden wir prozentual am Verkauf beteiligt.

Donnerstag, 12. September 2013

Unterwegs in Buenos Aires: San Telmo

San Telmo ist ein weiteres Barrio in Buenos Aires, in dem es -anders als im modernen Puerto Madero- viel Altes gibt: kopfsteingepflasterte alte Strassen mit wunderbar alten Häusern, in denen man auffällig oft alte Kostbarkeiten kaufen kann. Denn in San Telmo wimmelt es von Antiquitätenläden!




Und jeden Sonntag verwandeln sich die ansonsten ruhigen, verschlafenen Strassen in einen lebendigen Markt, auf dem es -logisch- viel Altes aber auch viel Neues zu kaufen gibt. 





Wir stürzen uns ins sonntägliche Getümmel und flanieren durch die Gassen. Essen hier ein feines Schokomandel-Eis, dort ein kleines Steak; entdecken gefährlich aussehende Schlangen, versteckten Tango und riesige Katzen; hören enthusiastischen Musikern zu und geniessen die alles-andere-als-alte Frühlingsluft!






Samstag, 7. September 2013

Habt ihr denn kein Heimweh?

Wo wascht ihr eigentlich eure Wäsche? Seid ihr Millionäre? Oder bald pleite? Diese Fragen und viiiiele mehr werden uns des Öfteren gestellt. Unsere Lieblingsfragen? Das sind diese hier - mit Antworten natürlich.

Habt ihr immer das Gleiche an?
Viele Kleider haben wir nicht dabei - logisch, wenn man den Kleiderschrank auf dem Rücken trägt. Aber genug, um erfinderisch zu sein: Yogahose? Pyjamahose! Leggins & Vogelrock? Trendiger Tokyo-Look! Elefantenhose? Immer gut! Zu kalt? Alle Kleider übereinander! Und zum Glück haben Waschsalons scheinbar die Welt erobert!




Auch gut: Lokale Kleidung tragen!

Wie ist das, wenn man als Paar ein Jahr lang jeden Tag zusammen ist?
He, das ist ein Honeymoon! Wir sind gerne so viel wie möglich zusammen. Das Gute: uns geht der Gesprächsstoff nie aus, denn wir erleben so viel, dass es immer eine Menge zu reden gibt! Und wenn wir mal ne Pause brauchen machen wir einfach wieder Schweigemeditation ;-)



Vermisst ihr ein Zuhause?
Ein Zuhause oder das Zuhause in Zürich? Ein Zuhause haben wir nämlich jeden Abend aufs Neue! Nur ist es öfters mal anders, aber das finden wir prima! Unsere Favoriten sind Zuhause mit gratis nächtlichen Dschungelkonzerten, rollende Zuhause, Zuhause mit Rehen als Nachbarn, Zuhause mit Meeresrauschen. Und das Zuhause in Zürich? Tauschen wir dagegen gerne ein.


Zuhause mit Dschungelmusik

Seid ihr Millionäre?
In manchen Ländern sind wir tatsächlich Millionäre! In Laos oder Indonesien zum Beispiel. Denn dort bekommt man für wenige Franken seeeehr grosse Scheine. In Franken oder Dollar sind wir aber keine Millionäre. In Eindrücken und Erlebnissen aber schon!

Oder seid ihr bald pleite?
Das zum Glück auch nicht! Das Reisen à la Nina und Ingo ist sogar viel günstiger als viele denken - im Schnitt geben wir für uns beide für Essen, Wohnen, Umherreisen pro Tag so viel aus, wie uns ein Nachtessen in der Schweiz kostet. Und wir essen da nicht in der Kronenhalle...




Esst ihr immer in Restaurants?
Essen tun wir ja sehr gerne. In Asien haben wir fast immer auswärts gegessen, im Büssli und in der Buenos Aires-Wohnung kochen wir fast immer. Denn irgendwo müssen wir ja zum Beispiel die feinen Rezepte aus dem Kochkurs in Thailand testen. Oder den Melonen-Feta-Salat... Oder den Göttertee... Und unsere geliebten Pasta...




Seid ihr noch nicht reisemüde?
Manchmal sind wir schon müde: wenn wir einen frühen Bus nehmen müssen, eine lange Wanderung gemacht haben, Jet-lag haben. Aber müde vom Reisen sind wir überhaupt nicht! Wir sind aber auch seeeehr langsam unterwegs und bleiben immer mal länger an einzelnen Orten. So haben wir viel Zeit zum Eindrücke verarbeiten und müssen nicht so oft frühe Busse erwischen, so dass wir dann müde sind.



Welches ist der Ort, der euch am wenigsten gefallen hat?
Hmm... Vielleicht die Fähre mit all den besoffenen Party-Touristen nach Koh Samui?


Schöne Aussicht, aber...

Was sind eure Highlights bis jetzt?
Ingo: Varanasi, weil es so bunt und verrückt ist!
Nina: Tokio, weil es so bunt und verrückt ist!




Wie wählt ihr eure Reiseziele aus?
Es ist ein Mix aus Recherche (Reiseblogs, Empfehlungen, Reiseführer) und Zufall! Und weil wir so langsam reisen, immer wieder länger an einzelnen Orten sind, und gerne unspektakuläre Orte bereisen kann es sein, dass wir die "grossen" Attraktionen (Angkor Wat, Grand Canyon) doch glatt verpassen. Dafür kennen wir dann zum Beispiel Idaho ganz gut ;-)


Irgendwo in Idaho

Mittwoch, 4. September 2013

Unterwegs in Buenos Aires: Puerto Madero

Buenos Aires ist eine ziemlich grosse Stadt. Doch praktischerweise ist die Stadt in verschiedene Barrios (=Stadtviertel) unterteilt, die wie kleine Welten für sich sind. Am Wochenende waren wir im Viertel Puerto Madero und haben uns etwas wie in Hamburg, etwas wie zwei Vogelforscher und etwas wie im Himmel gefühlt.



Puerto Madero, ein noch recht junges Stadtviertel, hat Hafenflair. Und das, obwohl die (sowieso nur sehr kurze) Hafenzeit schon lange passé ist. In den alten Backstein-Speicherhäusern, die entlang des Wasser-Kanals stehen, sind heute modern ausgebaute Wohnungen, Lofts und Büros zu finden. Und viele sehr schicke Restaurants. In eines dieser feinen Restaurants gehen auch wir zum Mittagessen – wir scheinen eine gute Wahl getroffen zu haben, denn wir haben den letzten Tisch ergattert. Und um uns herum sitzen nur Argentinier, die so aussehen, als ob sie gerne gut essen. Und sie haben Recht! Zwar nicht beim Raten unserer Nationalität (nein, wir sind keine Russen) - aber damit, dass das Essen hier ziemlich gut ist! Und so kommt Ingo doch noch zu Steak – und dann gleich zu einem, das ihn noch den ganzen Nachmittag im Himmel wähnen lässt!






Ein paar Schritte weiter kann man übrigens sehr gut den Himmel sehen und noch viel besser Vögel beobachten. Denn hier, am Ufer des Rio de la Plata, erstreckt sich der grösste Naturpark der Stadt. Man kann ausser Vögel beobachten aber auch noch Fahrrad fahren, Mate-Tee trinken, joggen oder herrlich spazieren. Und Letzteres machen auch wir – zusammen mit Sabrina und Nik, der Ingos Nachbar aus Kinderzeiten ist. Nik und Sabrina machen auch gerade eine Weltreise und so tauschen wir Tipps aus, lachen darüber, dass Sabrina und ich den gleichen Rucksack haben, essen feine Schoggiringli, philosophieren übers Reisen, schauen Tanzenden zu und verbringen einen gemütlichen Nachmittag zusammen.





Dienstag, 27. August 2013

Buenos Aires, du gefällst uns ganz gut!

Nach zehn Tagen als Porteños kommt uns zwar manches immer noch Spanisch vor - aber nicht mehr alles!

Typisch Buenos Aires...

... ist es, abends sehr spät zu essen. 

Und spät heisst wirklich spät! Bei unserem ersten Restaurantbesuch stehen wir um 20 Uhr vor der Tür. Viiiiel zu früh! Das Restaurant ist noch nicht mal offen. Ab sofort essen wir gegen 18 Uhr einen Snack und denken gegen 21 Uhr ans Abendessen.


Essen bei Sonnenuntergang? Nein, viiiel später!

... ist es, ausgiebig zu feiern. 
Am ersten Wochenende in Buenos Aires können wir gleich lernen, was eine argentinische Fiesta ist. Wir sind eingeladen zum Geburtstag von Vanesa, der Frau unseres Freundes Marcelo.
Gefeiert wird in einer Brauerei; gegen 21.30 Uhr erscheinen die ersten Gäste - allesamt mit putzmunteren kleinen Kindern und Babys. Hunger? Gegen 23 Uhr kommt das Essen auf den Tisch ...nein, nicht Steaks, sondern Pizza! Yummy, findet die Vegetarierin! Plötzlich beginnt Musik. Alle springen von ihren Plätzen auf und wirbeln die weissen Stoffservietten durch die Luft. Der grosse Saal verwandelt sich ziemlich schnell in eine ziemlich grosse Tanzfläche. Und es tanzen ALLE! Auch zwei Gringos. Und auch das süsse Baby Francisco schwingt immer einer der Tanzenden auf dem Arm zum Takt des ...nein, nicht Tango, sondern Cumbia! Gegen 3 Uhr früh ist Aufbruchsstimmung und man fragt sich, ob die Kinder oder Erwachsenen müder sind. Uns hat die Fiesta Argentina sehr gut gefallen und wir sagen "¡Muchas gracias, Vanesa y Marcelo!".


Marcelo y Nina


Happy Birthday, Vanesa!


Vanesa y Ingo

... ist es, dass nur Frauen Yoga machen. 
Wir haben uns angemeldet in einem Yogastudio und zwei Mal pro Woche machen wir nun spanische Hunde und Brücken - mit einem Hahn "Ingo" unter vielen argentinischen Hühnern.

... ist es, dass Vegetarier hier prima überleben. 

Muss man sogar fast schon Mitleid haben mit Ingo? Zehn Tage sind wir schon in Argentinien und noch war kein Steak auf seinem Teller. Ok, wir kochen viel selber - aber dass es dann sogar im Restaurant kein Stück Fleisch auf der Karte gibt? Irgendwie hat sich Nina wohl verlesen: Es ist ein rein vegetarisches Restaurant, das sie ausgesucht hat. Und keines, das sowohl vegetarische Gerichte als auch Ingos geliebtes "carne" anbietet. Die Polenta-Lasagne und Bruschetta mit Gorgonzola und Birne schmecken dann zum Glück aber auch Ingo.

Steak? Nein, Nina macht Salat mit Roter Beete!

Restaurant ohne Fleisch? Ingo findet's nicht lustig

... ist es, dass man den Gehsteig mit einer Horde von Hunden teilt. 
Denn Buenos Aires ist die Stadt der Dogwalker, die mit unzähligen Hunden an unzähligen Leinen umher spazieren. Männer auf reitenden Riesen-Monstern gibt es aber zum Glück nur als Graffiti!



... ist es, dass alle immer ganz höflich bleiben. 

Auch wenn wir beim Abschied im Restaurant sagen, dass das Essen "dufte" war, weil wir eine Vokabel verwechseln, oder wir ewig lange brauchen, einen ziemlich kurzen spanischen Satz zu formulieren. Alle bleiben höflich und haben viiiel Geduld mit uns. Einen Satz können wir aber schon ziemlich gut: "Tengo frio" - mir ist kalt! Denn in den letzten Tagen ist es ziemlich kalt geworden. Oder sind es unsere Kleider, die eher für asiatische Sommer gemacht sind?


Brr...

... ist es, dass die Stadt aus ganz verschiedenen Stadtvierteln besteht. 
Und weil wir bei Weitem noch nicht alle gesehen haben, gehen wir in den nächsten Wochen weiter los auf Entdeckungstour. Bis dann!