Freitag, 11. Oktober 2013

Ausser Atem

Von Uyuni, wo unsere fantastische Tour durch das bolivianische Hochland endet, geht die Reise weiter. Und auch das Abenteuer.

Denn unser Bus, der uns in die Kolonialstadt Sucre bringen soll, hält plötzlich, einige Kilometer vor der Stadt Potosí, an. Es gibt eine Strassenblockade. Ganz Potosí kann nicht durchquert werden. Und nun? Wir müssen laufen. Nicht bis nach Sucre, das wäre etwas gar weit, aber bis ins Zentrum von Potosí. Dort gibt es am Nachmittag Taxis, die uns nach Sucre bringen.

Ok, laufen wir halt. Mit den schweren Rucksäcken bepackt marschieren wir los. Uff... Ist das anstrengend! Es geht rauf und runter; die Stadt ist eine einzige Hügellandschaft. Sie befindet sich auf fast 4'000 Metern und ist damit eine der höchst gelegenen Städte der Welt! Na prima! Gefühlte 10 Stunden später und völlig ausser Atem (Nina jedenfalls) ergattern wir dann aber doch noch ein Taxi. Müde. Froh.

Und eigentlich sollten wir uns über die Anstrengung auch nicht wirklich beschweren. Denn gerade hier in Potosí gibt es viele Menschen, die täglich noch viel schwerere Lasten tragen. Sie arbeiten in den nahen Minen, die die Stadt einst zu einer der grössten Städte der Welt gemacht haben. Leider keine Vergangenheit ist, dass die Arbeiter auch heute noch für eine Handvoll Dollar tagein tagaus ihr Leben riskieren. Denn die Arbeitsbedingungen in den fast ausgeschöpften Minen sind denkbar schlecht; über acht Millionen Menschen haben in den sogenannten "menschenfressenden Bergen" bereits ihr Leben verloren - und auch heute noch gibt es zu viele Opfer. Sei es durch Unfälle oder Staublungen. Und traurig aber wahr: Unter den Schwerstarbeitern sind Hunderte von Kindern, die unter der Erde schuften. Mit denkbar schlechter Aussicht auf eine bessere Zukunft.

Wer mehr wissen möchte
Sehr empfehlen können wir den bewegenden Dokumentarfilm "The devil's miner" der das Schicksal des 14-jährigen Minenarbeiters Basilio Vargas schildert, der mit 10 Jahren in der Mine zu arbeiten begann.


Bild aus dem Film "The devil's miner"



Mittwoch, 9. Oktober 2013

Hoch oben - Teil 3

Am kommenden Tag heisst es früh aufstehen! Denn wir sind in unmittelbarer Nähe der grössten Salzwüste der Welt, der Salar de Uyuni. Hier, mitten im Meer aus Salz, schauen wir zu, wie die Sonne aufgeht!






Und im Salzmeer... logisch, da gibt es auch eine Insel! Und so erklimmen wir die wunderbare Isla del Pescado...






...und blicken in die unendliche weisse Weite! Was für ein Anblick. 







Was für fantastische und unvergessliche vier Tage!!






Montag, 7. Oktober 2013

Hoch oben - Teil 2

Am dritten Tag lernen wir, dass es in der Wüste nicht immer heiss ist. Aber trotz eisigem Wind finden wir die sandige Wüste mit ihren Felsformationen sehr interessant. Doch mit im Sand herumrennen ist's leider nichts - nach ein paar Metern spazieren sind wir schon kräftig aus der Puste.






Die Geysire, die wir anschliessend bestaunen, blasen kräftig Luft an die Erdoberfläche. Und in Löchern brodelt 90 Grad heisses Wasser, in das man besser nicht hineinfällt!




Wir besuchen eine bizarre Höhle und einen uralten Inca-Friedhof. Es ist etwas unheimlich hier – und in die offenen Gräber möchte man übrigens auch nicht hineinfallen. Wir passen also gut auf bei jedem Schritt.





Weiter geht die Fahrt: Wieder passieren wir zauberhafte Lagunen mit Flamingos...









...aber auch Eissäulen, Kaninchen, ganz besonders grüne Pflanzen und einen "Wald" aus Steinen. Genauer gesagt sind die Steine jedoch Korallen! Verrückt, oder?







Verrückt ist auch unsere Schlafstädte: Wir übernachten nämlich in einem Salzhotel! Alles, aber wirklich alles, ist hier aus Salz: Mauern, Betten, Tische und Stühle! Zum Glück haben wir nachts dennoch süsse Träume!



Samstag, 5. Oktober 2013

Hoch oben - Teil 1

Wir sind da, wo die Luft dünner und der Himmel blauer ist: im Hochland Boliviens! Und das nicht alleine - denn ohne Geländejeep, Ortskenntnis und Fahrerfahrung kommt man hier nicht weit. Daher sind wir unterwegs mit Archie, dem wahrscheinlich besten Guide der Welt, und Bernardo, dem wahrscheinlich leidenschaftlichsten Geländewagenfahrer der Welt. Und erkunden zusammen mit Gilat und Nira, dem wahrscheinlich herzallerliebsten israelischen Paar, in knapp vier Tagen Vulkane, Wüsten und Lagunen Boliviens!

Kaum verlassen wir das Städtchen Tupiza sind wir inmitten überwältigender Landschaft. Die Fahrt über Stock und Stein -und das ist absolut wörtlich zu nehmen- führt vorbei an bizarren Gebirgen und Lamaherden...





...an verlassenen Dörfern...




...und Dörfern, die dank umliegender Mienen belebt sind - wenn auch spärlich. 







Vulkane ragen hoch in den Himmel - und das, obwohl wir schon auf über 4'000 Metern sind! Ob es hier nachts kalt ist? Unter gefühlt 20 Decken, Thermokleidern und Lamamütze wird es nach einiger Zeit dann doch langsam warm...




Am nächsten Morgen strahlt die Sonne vom Himmel. Und wir strahlen die wuscheligen Lamas an, die uns neugierig betrachten. Ob weiss, braun, gescheckt oder schwarz - bunter Ohrenschmuck steht allen gut, finden wir!








Und wunderschön bunt sind auch die Lagunen, die wir an diesem Tag besuchen: blau, grün und sogar rot! Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus und können die Flamingos gut verstehen, die hier in diesen bunten Gewässern wohnen.







Und gibt es etwas Schöneres, als die roten Flamingos aus einem natürlich beheizten Pool aus zu beobachten? Uns fällt nichts ein und wir geniessen das Panorama.