Mittwoch, 4. September 2013

Unterwegs in Buenos Aires: Puerto Madero

Buenos Aires ist eine ziemlich grosse Stadt. Doch praktischerweise ist die Stadt in verschiedene Barrios (=Stadtviertel) unterteilt, die wie kleine Welten für sich sind. Am Wochenende waren wir im Viertel Puerto Madero und haben uns etwas wie in Hamburg, etwas wie zwei Vogelforscher und etwas wie im Himmel gefühlt.



Puerto Madero, ein noch recht junges Stadtviertel, hat Hafenflair. Und das, obwohl die (sowieso nur sehr kurze) Hafenzeit schon lange passé ist. In den alten Backstein-Speicherhäusern, die entlang des Wasser-Kanals stehen, sind heute modern ausgebaute Wohnungen, Lofts und Büros zu finden. Und viele sehr schicke Restaurants. In eines dieser feinen Restaurants gehen auch wir zum Mittagessen – wir scheinen eine gute Wahl getroffen zu haben, denn wir haben den letzten Tisch ergattert. Und um uns herum sitzen nur Argentinier, die so aussehen, als ob sie gerne gut essen. Und sie haben Recht! Zwar nicht beim Raten unserer Nationalität (nein, wir sind keine Russen) - aber damit, dass das Essen hier ziemlich gut ist! Und so kommt Ingo doch noch zu Steak – und dann gleich zu einem, das ihn noch den ganzen Nachmittag im Himmel wähnen lässt!






Ein paar Schritte weiter kann man übrigens sehr gut den Himmel sehen und noch viel besser Vögel beobachten. Denn hier, am Ufer des Rio de la Plata, erstreckt sich der grösste Naturpark der Stadt. Man kann ausser Vögel beobachten aber auch noch Fahrrad fahren, Mate-Tee trinken, joggen oder herrlich spazieren. Und Letzteres machen auch wir – zusammen mit Sabrina und Nik, der Ingos Nachbar aus Kinderzeiten ist. Nik und Sabrina machen auch gerade eine Weltreise und so tauschen wir Tipps aus, lachen darüber, dass Sabrina und ich den gleichen Rucksack haben, essen feine Schoggiringli, philosophieren übers Reisen, schauen Tanzenden zu und verbringen einen gemütlichen Nachmittag zusammen.





Dienstag, 27. August 2013

Buenos Aires, du gefällst uns ganz gut!

Nach zehn Tagen als Porteños kommt uns zwar manches immer noch Spanisch vor - aber nicht mehr alles!

Typisch Buenos Aires...

... ist es, abends sehr spät zu essen. 

Und spät heisst wirklich spät! Bei unserem ersten Restaurantbesuch stehen wir um 20 Uhr vor der Tür. Viiiiel zu früh! Das Restaurant ist noch nicht mal offen. Ab sofort essen wir gegen 18 Uhr einen Snack und denken gegen 21 Uhr ans Abendessen.


Essen bei Sonnenuntergang? Nein, viiiel später!

... ist es, ausgiebig zu feiern. 
Am ersten Wochenende in Buenos Aires können wir gleich lernen, was eine argentinische Fiesta ist. Wir sind eingeladen zum Geburtstag von Vanesa, der Frau unseres Freundes Marcelo.
Gefeiert wird in einer Brauerei; gegen 21.30 Uhr erscheinen die ersten Gäste - allesamt mit putzmunteren kleinen Kindern und Babys. Hunger? Gegen 23 Uhr kommt das Essen auf den Tisch ...nein, nicht Steaks, sondern Pizza! Yummy, findet die Vegetarierin! Plötzlich beginnt Musik. Alle springen von ihren Plätzen auf und wirbeln die weissen Stoffservietten durch die Luft. Der grosse Saal verwandelt sich ziemlich schnell in eine ziemlich grosse Tanzfläche. Und es tanzen ALLE! Auch zwei Gringos. Und auch das süsse Baby Francisco schwingt immer einer der Tanzenden auf dem Arm zum Takt des ...nein, nicht Tango, sondern Cumbia! Gegen 3 Uhr früh ist Aufbruchsstimmung und man fragt sich, ob die Kinder oder Erwachsenen müder sind. Uns hat die Fiesta Argentina sehr gut gefallen und wir sagen "¡Muchas gracias, Vanesa y Marcelo!".


Marcelo y Nina


Happy Birthday, Vanesa!


Vanesa y Ingo

... ist es, dass nur Frauen Yoga machen. 
Wir haben uns angemeldet in einem Yogastudio und zwei Mal pro Woche machen wir nun spanische Hunde und Brücken - mit einem Hahn "Ingo" unter vielen argentinischen Hühnern.

... ist es, dass Vegetarier hier prima überleben. 

Muss man sogar fast schon Mitleid haben mit Ingo? Zehn Tage sind wir schon in Argentinien und noch war kein Steak auf seinem Teller. Ok, wir kochen viel selber - aber dass es dann sogar im Restaurant kein Stück Fleisch auf der Karte gibt? Irgendwie hat sich Nina wohl verlesen: Es ist ein rein vegetarisches Restaurant, das sie ausgesucht hat. Und keines, das sowohl vegetarische Gerichte als auch Ingos geliebtes "carne" anbietet. Die Polenta-Lasagne und Bruschetta mit Gorgonzola und Birne schmecken dann zum Glück aber auch Ingo.

Steak? Nein, Nina macht Salat mit Roter Beete!

Restaurant ohne Fleisch? Ingo findet's nicht lustig

... ist es, dass man den Gehsteig mit einer Horde von Hunden teilt. 
Denn Buenos Aires ist die Stadt der Dogwalker, die mit unzähligen Hunden an unzähligen Leinen umher spazieren. Männer auf reitenden Riesen-Monstern gibt es aber zum Glück nur als Graffiti!



... ist es, dass alle immer ganz höflich bleiben. 

Auch wenn wir beim Abschied im Restaurant sagen, dass das Essen "dufte" war, weil wir eine Vokabel verwechseln, oder wir ewig lange brauchen, einen ziemlich kurzen spanischen Satz zu formulieren. Alle bleiben höflich und haben viiiel Geduld mit uns. Einen Satz können wir aber schon ziemlich gut: "Tengo frio" - mir ist kalt! Denn in den letzten Tagen ist es ziemlich kalt geworden. Oder sind es unsere Kleider, die eher für asiatische Sommer gemacht sind?


Brr...

... ist es, dass die Stadt aus ganz verschiedenen Stadtvierteln besteht. 
Und weil wir bei Weitem noch nicht alle gesehen haben, gehen wir in den nächsten Wochen weiter los auf Entdeckungstour. Bis dann!

Montag, 26. August 2013

Un café con ...

...leche, por favor! Diesen Satz sagen wir hier in Buenos Aires ziemlich oft. Denn es gibt fantastischen Kaffee und fantastische Cafés. Und nicht nur hier... Vorhang auf für den weltweiten Kaffeeklatsch!

Café con Libres
In manchen Cafés werden wir schlauer! Nämlich dann, wenn wir einen guten Kaffee im Buchladen trinken oder ein gutes Buch im Café lesen. Kaffee und Buch - eine Kombination, die wir lieben!
Argentinien, Buenos Aires: Boutique del Libro
USA, Portland: World Cup Coffee & Tea @ Powells City of Books
USA, Bend: Dudleys Bookshop Cafe
Laos, Luang Prabang: l'Etranger Books & Tea (es gibt nicht nur Tee, sondern starken und seeeehr süssen Lao Kaffee)

Im L'Etranger Books & Tea

Café con Wellness
In einigen Cafés fühlen wir uns wie auf einer Gesundheitskur. Wir lernen in Bali, dass es in Raw food-Restaurants keinen heissen Kaffee gibt und dass wir lieber Kuhmilch statt Soja- oder Mandelmilch im Kaffee haben. Ach ja: und, dass die Biokuchen allesamt ziemlich ungesund lecker schmecken!
Indonesien, Bali: Alchemy
Indonesien, Bali: Down to Earth
Indonesien, Bali: Bali Buda
Thailand, Koh Samui: The Spa Resorts Samui


Im Bali Buda

Café con Karma
Manchmal können wir bei einer Tasse Kaffee unser Karma verbessern! Denn dank unserem Kaffeekonsum tragen wir dazu bei, dass einige Cafés tolle Projekte im Bereich Umweltschutz oder medizinische Versorgung der Ärmsten realisieren.
Indonesien, Bali: Fair Warung Balé
Indonesien, Nusa Lembongan: Bali Eco Deli


Im Bali Eco Deli

Café con Arte
So richtig kreativ können wir beim Kaffee in Tokyo sein, wenn vor uns kleine Büchlein liegen, die beschrieben und bemalt werden wollen. Und manchmal ist auch das Reservationsschild ein kleines Kunstwerk.
Japan, Tokyo: Blikje Button
Japan, Tokyo: Bio Ojiyan CaFe


Im Bio Ojiyan CaFe

Café con Vista
Es kann passieren, dass eine fantastische Aussicht dem Kaffee die Schau stiehlt! Dann vergessen wir doch glatt den Namen des Cafés.




Café con Mucho Dinero
Hätten wir einen grösseren Rucksack oder stärkere Schultern würden wir in manchen Cafés nicht nur beim Kaffee zuschlagen. Tolle Einrichtungsgegenstände und viel Will-ich-haben-Krimskrams haben wir auch immer wieder entdeckt.
USA, Missoula: Butterfly Herbs
Thailand, Chiang Mai: Birds Nest
Thailand, Chiang Mai: Ginger and Kafe, The House
Thailand, Mae Hon Song: Coffee Morning

Im Coffee Morning

Café con Eleganzia
Manche Cafés sind ziemlich traditionsreich und elegant. Die Kellner tragen feine Hemden, die Tischdecken sind weiss und der schwarze Kaffee kommt auf einem schweren Silbertablett.
Argentinien, Buenos Aires: Las Violetas

Im Las Violetas

Café Français
In einigen Cafés können wir Französisch reden. Denn feine Boulangerien haben die Welt erobert! Croissants aux Amandes und Tartes aux Framboises lassen uns ab und zu wie Gott in Frankreich leben.
Singapur: Tiong Bahru Bakery
USA, San Francisco: La Boulange

Im La Boulange

Mittwoch, 21. August 2013

¡Hola, Buenos Aires!

Wir sind angekommen in Buenos Aires, der Stadt der guten Winde. Und obwohl hier tiefer Winter ist, strahlt die Sonne und es ist angenehm warm. Von Eiswind keine Spur - so gefällt es uns!

Gut gefällt uns auch unser Zuhause für einen Monat: im Viertel "Palermo" haben wir eine herzige Wohnung gemietet. Damit uns nicht alles Spanisch vorkommt, üben wir fleissig Español. Und haben auch schon ein Lieblingswort: Medialuna (= Halbmond) für Gipfeli, wie schön!! Apropos Gipfeli: an fast jeder Ecke gibt es eine feine Panaderia (= Bäckerei) – und damit ist Ninas Überleben im Land der Steaks mehr als gesichert!


Kunst in unserem Viertel
"Unsere" Wohnung

Die ersten Tage lassen wir es äusserst ruhig angehen: wir malen, vermarkten Reisefotos, planen die Weiterreise, lesen, trinken feinen café con leche, kaufen ein, spazieren durch unser Quartier und fühlen uns schon jetzt wie echte Porteños.







Am kommenden Samstag sind wir zu unserer ersten Fiesta Argentina eingeladen - sollten wir vielleicht besser schon heute damit anfangen, Tango zu üben?

Montag, 19. August 2013

New York, New York!

Manchmal bekommt man einfach so ein Geschenk. Und erkennt es auf den ersten Blick gar nicht. Uns ergeht es genau so: wir bekommen einen Tag in New York geschenkt! 

Denn unser Flug von San Francisco via New York nach Buenos Aires ist schon beim Abflug so verspätet, das wir den Anschlussflug in New York verpassen. Anfangs ärgern wir uns... aber ehrlich gesagt nicht lange. Denn wir LIEBEN New York! Und so verbringen wir einen wunderbaren Tag in New York bei Sonnenschein! Und das mit Cowboy-Hut, denn der flog im Handgepäck mit.

Wir frühstücken zwischen Wolkenkratzern im Bryant Park – einem unserer Lieblingsparks, denn es gibt eine Open-Air-Bücherei, Pingpong-Tische :-) und leckeres Müesli!

http://ingoalbrecht.photography

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Wir spazieren durch die schönen Viertel Chelsea, Greenwich Village und Meatpacking District. Uns gefallen die alten Backsteinhäuser, schattigen Alleen und vielen herzigen Cafés, Restaurants und Läden.

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Ahttp://ingoalbrecht.photography/Travel/

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Wir machen einen Mittagsschlaf auf der grünen High Line - eine zur Parkanlage umfunktionierte Hochbahntrasse.


Wir essen süsse Himbeertörtchen und salzige Zucchini-Schafskäse-Muffins! Mmh... lecker!

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Wir werfen einen letzten Blick auf die flackernde Skyline. Denn abends fliegen wir dann nun wirklich ab nach Buenos Aires. Ciao, New York. Und danke für das Geschenk!

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